Für die Kürbis Mischkultur sind ein paar Dinge zu beachten, denn der Kürbis ist bekanntermaßen eine sehr ausladende Pflanze. Nicht ohne Grund bauen viele Gärtner den Kürbis auf Komposthaufen an, wo mehr Platz dafür ist. Trotzdem gibt es Wege den Kürbis auch mit anderen Pflanzen als Mischkultur anzubauen. Welche Möglichkeiten Sie haben, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Gute Nachbarn für die Kürbis Mischkultur1
Zunächst einmal das wichtigste Vorweg: Welche Gemüsesorten können Sie zusammen mit Kürbis anbauen?
- Kürbis und Bohnen
- Kürbis und Zuckermais
- Kürbis und Fenchel
- Kürbis und Kopfkohl
- Kürbis und Borretsch
- Kürbis und Ringelblumen
Es passen also die bekannten “Drei Schwestern” also Bohne, Kürbis und Mais sehr gut zusammen. Mehr dazu gibt es im Abschnitt “Milpa-Beet” in diesem Beitrag. Neben den hier genannten Gemüsesorten können Sie aber auch alle anderen Gemüsesorten als “neutrale” Pflanzen in der Kürbis Mischkultur anbauen, sofern sie nicht zu den schlechten Nachbarn dazugehören.
Schlechte Nachbarn für die Kürbis Mischkultur2

- Kürbis und Rosmarin
- Kürbis und Salbei
- Kürbis und Gurken
Kürbis Mischkultur in der Reihenmischkultur
Die Reihenmischkultur wurde von Gertrud Franck im 20. Jahrhundert entwickelt. Bei dieser Methode wird Gemüse wie der Name schon sagt in Reihen nebeneinander angebaut. Die Reihen und auch Gemüsesorten werden dabei in das Garten-ABC eingeteilt. Hier ein Beispiel wie das aussieht:
A-Reihe (25 cm)
Weg (25 cm)
C-Reihe (25 cm)
Weg (25 cm)
B-Reihe (25 cm)
Weg (25 cm)
C-Reihe (25 cm)3
Der Kürbis gehört dabei zur A-Reihe, also zu den Hauptkulturen. Wie Wege und Reihen sind übrigens immer 25 Centimeter breit, damit sie jedes Jahr wechseln können. Das ist nachher für die Fruchtfolge ziemlich nützlich, weil durch den Wechsel von Wegen und Gemüsereihen kaum Bodenmüdigkeit entsteht.
Zurück zum Kürbis – Sie werden jetzt wahrscheinlich denken: 25 Centimeter Platz für den Kürbis ist doch viel zu wenig?!
Das ist korrekt. Und streng genommen hat Gertrud Franck den Kürbis dort auch gar nicht angebaut. In Wahrheit findet sich in ihrem Buch auch nichts zum Kürbis. ABER: Der Kürbis passt in Punkto Nährstoffbedarf und Kulturdauer am besten auf die A-Reihe. Ein Problem für die Reihenmischkultur ist aber tatsächlich der Platz.
Es gibt jetzt aber eine Möglichkeit, damit umzugehen. Pflanzen Sie auf der A-Reihe nur so viele Kürbisse wie nötig und lassen Sie ihn in die Länge, statt in die Breite ranken. Das bedeutet, dass man ihn erziehen muss und immer mal wieder zurechtstutzen und -legen muss.
Das heißt er sollte nicht auf die anderen Gemüsereihen kommen und man muss ihn ein bisschen in Schach halten. Zurechtstutzen von Ausläufern ist bei einer gewissen Größe der Pflanze auch kein Problem mehr. Mit Pflanzenstützen kann man das Laub auch von den Wegen fernhalten, wenn man möchte.
Insgesamt muss man aber sagen, dass der Kürbis nicht ideal für die Reihenmischkultur ist. Es geht zwar, aber einfacher ist es, den Kürbis auf einem Komposthaufen oder einem separaten Beet anzubauen.
Kürbis Mischkultur in der Beetmischkultur
Die Beetmischkultur wurde primär von Schwester Christa Weinrich in der Abtei Fulda entwickelt. Sie setzt anstelle vom Reihenanbau auf Anbau in festen Beeten. Diese sind in der Abtei Fulda auch mit Holz von festen Trittwegen abgetrennt – sind also optisch auch anders als bei Gertrud Franck.

Das ist aber nicht der einzige Unterschied zur Reihenmischkultur. Schwester Christa hat in ihrer jahrelangen Anbautätigkeit im Kloster gut funktionierende Mischkulturen entwickelt und aufgeschrieben.
Tatsächlich gibt es auch bei Schwester Christa keine dezidierte Beetvorlage mit Kürbis – aber es gibt eine sehr gute Beetvorlage, die wir zur Kürbis Mischkultur umbauen können. Schließlich geht es nicht darum, immer alles 1:1 zu übernehmen, sondern auch selbst Hirnschmalz in die Planung zu stecken :).
Wir bedienen uns für unsere Kürbis Mischkultur einer Beetvorlage wo eigentlich Gurken enthalten sind 4und ersetzen die Gurken einfach durch den Kürbis. Gurken sind meiner Erfahrung nach auch sehr wuchernd und ausbreitend, sodass wir hier nicht mehr oder weniger Platzprobleme haben wenn wir Kürbis einbauen. Gurken und Kürbisse gehören außerdem zur gleichen Pflanzenfamilie und sind auch beide Starkzehrer, also grundsätzlich sehr ähnliche Pflanzen.
Diese Pflanzen werden in der Kürbis Mischkultur zusammen angebaut: Kürbis, Steckzwiebeln, Salat, Basilikum, Feldsalat und Kohlrabi.
Der Clou bei dieser Beetvorlage ist, dass direkt zum Saisonstart in der Mitte ein Wall aus Mistkompost aufgeschüttet wird. Das ist bereits gut verrotteter Mist (bitte keinen frischen Mist benutzen, er ist zu nährstoffreich und erzeugt Hitze bei der Kompostierung), der ausreichend Nährstoffe für die Kürbis Mischkultur enthält.
Bei einer gesamten Beetbreite von 120cm wird der Kürbispflanze insgesamt 50cm Platz gelassen, also 25cm in beide Richtungen – das ist doppelt so viel Platz wie bei der Reihenmischkultur. In die Länge können Sie die Pflanze dann natürlich auch ranken lassen, je nachdem wie lang Ihr Beet ist.
Die genauen Anweisungen zum Rest der Beetvorlage können Sie dann im Buch* (Affiliate-Link / Werbung) von Schwester Christa nachlesen. Den Link und die Seitenzahl finden Sie in den Einzelnachweisen.
Kürbis Mischkultur bei Margarete Langerhorst

Margarete Langerhorst hat nun wieder einen etwas anderen Ansatz als die beiden vorherigen Mischkultur-Praktikerinnen. Sie baut nämlich auf Parzellen an, die etwas größer sind als eine Reihenmischkultur oder Beetmischkultur.
Der Kürbis findet seinen Platz im sogenannten “Indianergarten“. Dort werden neben dem Kürbis noch Tomaten, Stangenbohnen, Zuckermais und Rosenkohl angebaut und ist eine gut durchdachte Kürbis Mischkultur
Der Kürbis selbst wird nun in Reihen mit dem richtigen Pflanzabstand jeweils auf einem eigenen Beet innerhalb der Parzelle angebaut. Jedes Beet hat eine Breite von 120cm und wird von einem 20cm breiten Weg unterbrochen. 5
Besonders bei dem Indianergarten ist, dass alle darin enthaltenen Pflanzen erst ab Mitte Mai angebaut werden (also nach den Frösten) und deshalb noch eine Gründüngung als Vorkultur eingesät wird. Die Jungpflanzen werden dann direkt in die abgehackte Gründüngung gepflanzt, sodass die Jungpflanzen einen guten Schutz haben und Beikräuter unterdrückt werden.
Außerdem sind die Pflanzen die dort angebaut werden gut selbstverträglich weshalb diese Parzelle über Jahre an der selben Stelle im Garten stehen kann. Das macht natürlich vor allem für die Stangenbohnen Sinn, denn dann muss man die Rankhilfen nicht ständig umziehen. Aber auch sonst vereinfacht es in vielerlei Hinsicht die Fruchtfolge, denn der Indianergarten muss praktisch nie verschoben werden.
Kürbis Mischkultur als Milpa Beet
Eine Kombination die viele kennen, ist das Milpa Beet, auch “Drei Schwestern” genannt. Hier wird der Kürbis zusammen mit Stangenbohnen und Zuckermais angebaut. Diese Mischkultur ist schon mehrere tausend Jahre alt.
Einen ausführlichen Beitrag zum Milpa Beet finden Sie hier.
Fazit
Für die Kürbis Mischkultur gibt es wie bei allen Kulturen im Garten mehrere Möglichkeiten.
Bei der Reihenmischkultur wird der Kürbis gemäß des Garten-ABC auf der A-Reihe angebaut. Der Nachteil ist hier, dass der Kürbis relativ wenig Platz hat, sich auszubreiten und man gewissermaßen etwas tricksen muss.
Bei der Beetmischkultur nutzen wir eine Beetvorlage für Gurken und ersetzen die Gurken einfach durch den Kürbis. Da beide Pflanzen relativ ähnlich sind, was Platz-, Licht-, und Nährstoffbedarf angeht, passt das gut.
Bei der Parzellenmischkultur nutzen wir die “Indianergarten”-Parzelle nach Margarete Langerhorst und bauen den Kürbis zusammen mit Tomaten, Stangenbohnen, Zuckermais und Rosenkohl auf einer festen Parzelle immer wieder an.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre eigene Mischkultur von Grund auf planen können, dann schauen Sie doch einmal in unseren ultimativen Mischkultur-Guide!
Bei individuellen Fragen können Sie jederzeit eins unserer kostenfreien Mischkultur-Webinare besuchen. Dort bekommen Sie eine Einführung in die Reihenmischkultur, Beetmischkultur und Fruchtfolgen und natürlich beantworte ich gerne Ihre Fragen!
Hinweis Affiliate-Links:
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisionslinks auf externe Angebote. Wenn Sie auf einen solchen Link klicken und über diesen Link einen Kauf tätigen, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Der Preis verändert sich hierbei nicht.
Titelbild: Cornelia Kalkhoff / stock.adobe.com
Einzelnachweise
- Auf gute Nachbarschaft – Mischkultur im Garten. Gemüse – Kräuter – Zierpflanzen. Natalie Faßmann und Margret Schneevoigt, Pala Verlag. (Affiliate-Link / Werbung) ↩︎
- Auf gute Nachbarschaft – Mischkultur im Garten. Gemüse – Kräuter – Zierpflanzen. Natalie Faßmann und Margret Schneevoigt, Pala Verlag. (Affiliate-Link / Werbung) ↩︎
- Gesunder Garten durch Mischkultur. Gertrud Franck und Brunhilde Bross-Burkhardt. Oekom Verlag. (Affiliate-Link / Werbung)* ↩︎
- Schwester Christas Mischkultur. Schwester Christa Weinrich und Jutta Langheineken. Verlag Eugen Ulmer, Seite 55* (Affiliate-Link / Werbung) ↩︎
- Meine Mischkulturenpraxis nach dem Vorbild der Natur. Margarete Langerhorst, OLV Verlag. Seite 56 ff. (Affiliate-Link / Werbung) ↩︎