Was verstehen wir unter Polykulturen?
Polykulturen sind – entgegen den im Sprachgebrauch üblichen einjährigen Mischkulturen – bewusste Zusammenstellungen von überwiegend mehrjährigen Pflanzengemeinschaften.
Warum Polykulturen?
Seit Jahrtausenden beobachtet der Mensch positive Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Pflanzen und macht sich diese zu Nutze. Die bekannten “drei Schwestern” der amerikanischen Indigenen, also Bohne, Mais und Kürbis, sind eine der wenigen Pflanzengesellschaften, die über Tausende Jahre hinweg weiterentwickelt und überliefert wurden.
Solche Beispiele und Rezepte für Polykulturen mit der Stabilität und Produktivität natürlicher Systeme werden umso wichtiger, je mehr wir die globalen Veränderungen zu spüren bekommen: Im größeren Rahmen der Klimaveränderungen werden Artenschwund, ökologische Schäden und Extremwetterereignisse unsere Ernteerträge sinken oder gar ausfallen lassen, unsere Böden verarmen lassen und unsere Ernährungssicherheit in Frage stellen.
Schon in den frühen Werken der Permakultur wurde die Bedeutung von mehrjährigen Pflanzen in Artengemeinschaften betont. Durch Beobachtung der Natur und deren Nachahmung lehrt die Permakultur seither das bewusste Gestalten produktiver Ökosysteme. Das “konventionelle” Gärtnern gegen die natürliche Entwicklung erfordert viel Energie und birgt oftmals auch Frust, das permakulturelle Gärtnern hingegen bringt Freude und Spaß in Partnerschaft mit der Natur.
Polykulturen gestalten lernen
Mit genau dieser Praxis wollen wir uns in diesem Kurs intensiv beschäftigen. Im Laufe eines Kurstages werden Sie lernen, produktive Polykulturen für Hausgärten, Streuobstwiesen, Äcker, oder auch Balkone zu entwickeln und umzusetzen. Dabei liegt der Fokus des Kurses darauf, Ihnen die Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, mit dem Sie nach dem Kurs Polykulturen eigenständig entwickeln können. Im Verlauf des Kurses orientieren wir uns an folgenden Leitfragen: