Beim Gemüseanbau im Garten und spielt natürlich auch die Fruchtfolge nach Tomaten eine Rolle. Denn nicht umsonst sind Tomaten eines der beliebtesten Gemüse der Deutschen und dementsprechend werden sie auch häufig im Garten angebaut. Leider sind Tomaten aber auch recht anfällig für diverse Pflanzenkrankheiten und genau dafür brauchst du eine gute Fruchtfolge. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie die Fruchtfolge bei Tomaten aussehen kann und wie du sie auch in deinem Garten umsetzen kannst! Für eine Allgemeine Einführung in das Thema Fruchtfolge geht es hier lang.
Inhaltsverzeichnis
Fruchtfolge nach Tomaten: Pflanzenfamilien

Ich teile das Thema der Fruchtfolge ganz gerne in zwei Bereiche auf: Fruchtfolge nach Pflanzenfamilien und Fruchtfolge nach Nährstoffbedarf.
Diese beiden Aspekte unterscheiden sich nämlich doch recht stark von Ihrer Wirkung und von der Herangehensweise. Bei der Fruchtfolge nach Pflanzenfamilien geht es um das Vermeiden von pflanzenspezifischen Pflanzenkrankheiten.
Viele Pflanzenfamilien haben Pflanzenkrankheiten, die innerhalb der Pflanzenfamilie gehäuft auftreten. Tomaten gehören zu den Nachtschattengewächsen und hier ist vor allem die Braunfäule, die durch den Pilz Phytophtera infestans ausgelöst wird.
Übertragen wird dieser Pilz vor allem von Kartoffelpflanzen – die Kartoffelpflanze selbst ist aber deutlich weniger stark davon betroffen als die Tomate. Aus diesem Grund ist es schon einmal wichtig, Kartoffelpflanzen nicht nur zeitlich sondern auch räumlich von Tomaten zu separieren: Idealerweise schaffst du einen Windkorridor zwischen den beiden Kulturen. Das kannst du machen indem du Hecken pflanzt, die sowohl Tomaten als auch Kartoffeln vom Hauptwind abschirmen. Dazwischen gibt es einen Bereich wo keine Hecke steht, sodass der Wind mit einer höheren Geschwindigkeit durch diesen Korridor ziehen muss. Das sorgt (unter anderem) für eine geringere Sporenkonzentration von diesem Pilz.
Mit geschickter Windgestaltung kann man übrigens noch viele andere interessante mikroklimatische Effekte erzielen, aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.
In Bezug auf die Fruchtfolge nach Tomaten gilt ganz generell: Halte einen Abstand von Minimum 4 Jahren ein. Und das gilt für alle Nachtschattengewächse – egal ob Aubergine, Paprika oder Kartoffeln. Es gibt nämlich auch noch andere Pflanzenkrankheiten außer die Braunfäule, die Probleme verursachen können. Darunter die Fusarium-Welke und die Verticillium-Welke. Im Idealfall sorgst du mit deiner Fruchtfolge so gut vor, dass du dich nie genauer damit beschäftigen musst.
Außerdem gilt: Pflanzenteile und Laub, das von Pflanzenkrankheiten befallen ist, solltest du nur heiß kompostieren – wenn du das zu Hause kontrolliert hinbekommst. Ansonsten ist es ein Fall für den Bokashi-Eimer, der die Sporen durch Fermentation neutralisiert.
Ein zweites Problem für Bodenmüdigkeit und Ertragseinbußen ist falsche Düngung und zu geringer Nährstoffgehalt. Deshalb gibt es auch noch die Fruchtfolge nach Nährstoffbedarf.
Fruchtfolge nach Tomaten: Nährstoffbedarf
Bei der Fruchtfolge nach Nährstoffbedarf kommt jetzt die Altbekannte Einteilung ins Spiel: Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Darüber haben schon viele geschrieben und die Einteilung ist natürlich sinnvoll und aktuell.
Tomaten gehören, da sind sich eigentlich alle einig, zu den Starkzehrern und deshalb braucht man vor den Tomaten eine ordentliche Gründüngung (z. B. durch Ackerbohne ab März) und ggf. noch eine Düngung mit Jauche oder Kompost. Aber bitte, bitte, bitte: Mache einen Bodentest bevor du düngst. Einfach ins Blaue zu düngen kann unter Umständen zu viel zu hohen Nährstoffgehalten führen. Es ist auch sehr wichtig, auf den pH-Wert zu achten, da dieser zum einen das Pflanzenwachstum als auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Spurenelementen beeinflusst
Ich empfehle eine einmalige Laboranalyse, z. B. bei Raiffeisen Laborservice und eine regelmäßige Überprüfung mit einem Bodentestkit aus dem Handel (Affiliate-Link / Werbung), das die wichtigsten Nährstoffe abdeckt. Mit dem verlinkten Bodentestkit kannst du drei der wichtigsten Nährstoffe, nämlich Stickstoff, Phosphor und Kalium testen und dazu auch noch den pH-Wert.
Wie du siehst ist es zwar “nur” eine qualitative Einschätzung anhand der Farbe. Diese Einschätzung ist aber oft ausreichend um einen ersten Eindruck zu bekommen. Eine Laboranalyse kannst du zur genaueren Erfassung des Sachverhälts später immer noch machen, wenn deine Düngung keinen Erfolg hat.
Nun nochmal zur korrekten Reihenfolge der Nährstoffzehrer:
- 1. Jahr: Starkzehrer
- 2. Jahr: Mittelzehrer
- 3. Jahr Schwachzehrer
- 4. Jahr Gründüngung / angepasste Düngung
Wenn du deinen Anbau auf diese Weise ausrichtest, dann wirst du auch beim Thema Nährstoffe keinerlei Probleme bekommen. Vorausgesetzt natürlich du hattest nicht schon vor deinem Anbau zu hohe oder zu niedrige Werte bei Spurenelementen oder Nährstoffen. Einen genauen Überblick über die Zugehörigkeit der meisten Gemüsepflanzen in diese Einteilung findest du übrigens hier.
Fruchtfolge nach Tomaten: Resistente Sorten Anbauen !
Ein weiterer Aspekt der nicht direkt mit der Fruchtfolge nach Tomaten zu tun hat. Aber ein sehr wichtiger (aus meiner Sicht).
Es gibt viele Sorten die speziell für eine Resistenz gegen Pflanzenkrankheiten gezüchtet wurden. Dabei machst du vielleicht ein paar Abstriche in Punkto Geschmack und Farbe. Dafür bekommst du aber deutlich widerstandsfähigere Pflanzen und damit wieder höhere Erträge. Das macht vor allem dann Sinn, wenn du bereits einen Befall hattest oder ein verregnetes Jahr erwartest, in dem sich die Kraut- und Braunfäule stärker ausbreiten kann.
Oder wenn du Kartoffeln in direkter Nachbarschaft zu deinen Tomaten anbauen möchtest.
Hier eine Liste über widerstandsfähige Tomatensorten:1
- ‘Philovita’
- ‘Phantasia’
- ‘Vitella’
- ‘Cerise’
- ‘Golden Currant’
- ‘Culina’
- ‘Sparta’
- ‘Boltano’
- ‘Corianne’
- ‘Agro’
- ‘Sweet Million’
Auch Mischkulturanbau kann das Aufkommen von Pflanzenkrankheiten durch mehr Vielfalt im Wurzelraum verringern. Hier erfährst du mehr zur Mischkultur mit Tomaten.
Fazit
Für die Fruchtfolge nach Tomaten unterscheide ich gerne zwischen der Fruchtfolge nach Pflanzenfamilien und der Fruchtfolge nach Nährstoffbedarf. Bei den Pflanzenfamilien ist das wichtigste bei den Tomaten, dass du immer 4 Jahre Abstand auf dem Beet einhältst. Du solltest also 4 Jahre lang eine Nachtschattengewächse mehr dort anbauen. Beim Nährstoffbedarf solltest du nach den Tomaten dann Mittelzehrer und danach Schwachzehrer anbauen. Außerdem kann du um Pflanzenkrankheiten zu vermeiden auch besonders resistente Sorten anbauen.
Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du gerne in eins unserer kostenfreien Webinare zum Thema Mischkulturen und Fruchtfolgen kommen. Dort erfährst du, wie die Fruchtfolge auch im Mischkulturanbau umgesetzt wird. Deine Fragen kannst du dort im Q&A natürlich gerne stellen. Ich würde mich freuen, dich dort zu sehen!
Titelbild: Dusan Kostic / stock.adobe.com
Einzelnachweise
- Auf gute Nachbarschaft: Mischkultur im Garten. Gemüse – Kräuter – Zierpflanzen. Von Nathalie Faßmann, Pala Verlag. ↩︎