Mischkultur im Hobbygarten ist ein weiteres Buch von Schwester Christa Weinrich, einer der Pionierinnen des Mischkulturanbaus. Auch dieses ist aus dem Ulmer Verlag und deshalb bin ich schonmal auf die Qualität des Buchs gespannt. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir vermitteln, ob und für wen Mischkultur im Hobbygarten lesenswert ist.
Wichtig zu wissen: Es handelt sich hierbei nicht um die gebundene Ausgabe von Christa Weinrich und auch nicht um das sehr ähnliche Buch Ökologisch Gärtnern mit Mischkultur aus dem Bassermann Verlag.
Mischkultur im Hobbygarten: Die Fakten
- 128 Seiten
- 5. Auflage
- Preis: 12,95€
- Einband: Softcover / Kartonbuch
- Verlag: Eugen Ulmer
- Höhe: 21 cm, Breite: 14,8 cm
- Durchgehend vierfarbige Abbildungen
- Insgesamt 33 Farbfotos und 25 Zeichnungen
- Erhältlich im Versandhandel und Buchhandlungen
Inhaltsüberblick
Mischkultur im Hobbygarten ist nach Schwester Christas Mischkultur erschienen und aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine komprimierte, günstigere Version des gleichen Inhalts. Das macht das Buch auf keinen Fall schlechter – es ist nur eben etwas kompakter und vor allem günstiger, als das großformatige Buch zum gleichen Thema aus dem Ulmer Verlag. Ich habe nicht alle Informationen akribisch abgeglichen, aber im Grunde genommen finden sich ähnliche Themen vor. Vergleiche dazu gerne auch meine Rezension von Schwester Christas Mischkultur.
In der Einleitung und Standortbestimmung wird Mischkultur zunächst noch einmal definiert und die verschiedenen Vorteile beispielhaft verdeutlicht. Dann wird auf das Reihenschema von Gertrud Franck eingegangen und somit der Mischkulturanbau in Reihen vorgestellt. In diesem Artikel habe ich den Mischkulturanbau nach Franck vorgestellt.
Im umfangreichen Hauptteil wird dann der Mischkulturanbau in Beeten vorgestellt, wie ihn Schwester Christa Weinrich über die Jahre hinweg entwickelt hat. Hier finden wir eine umfangreiche Einführung in die Grundlagen sowie die altbekannten Beetvorlagen mit vielen sinnvollen Pflanzenpartnern. Wie immer sind die Beetvorlagen für die ganze Jahreszeit ausformuliert und aus diesem Grund gerade für Einsteiger geeignet.
Zum Schluss gibt es dann noch einige allgemeine Hinweise zum Umgang mit Schädlingen, zur Kombination von Gemüse, Kräutern und Blumen, sowie zu Mischkulturen im Obstbereich.
Qualität von Einband, Fotos und Illustrationen
Es ist vollkommen klar, dass ein Softcover nicht so viel hermacht, wie ein edles gebundenes Buch mit Leineneinband. Die Qualität der Leimbindung ist aber trotzdem gut, auch beim Knicken oder “in Form bringen” des Covers kann ich hier keine Schwächen feststellen. Die Fotos sind nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand – hier ist Schwester Christas Mischkultur mit deutlich hochauflösenderen Fotografien unterwegs. Allerdings illustrieren Fotos und Zeichnungen den Inhalt passend und unterstützen die Leseerfahrung ungemein. Letztlich muss man an dieser Stelle sagen, dass die Qualität des gesamten Buchs für den Preis von 12,95€ vollkommen angemessen ist.
Stärken und Schwächen
Aus meiner Sicht ist eine der großen Stärken des Buchs, dass es die wichtigsten Inhalte im Hauptteil transportiert und das für einen sehr geringen Preis und mit der gewohnten Qualität des Ulmer Verlags. Die Beetvorlagen sind also die größte Stärke des Buchs – wunderbar illustriert und gut beschrieben wird alles über den Mischkulturanbau in Beeten vermittelt. Dies hätte aus meiner Sicht aber noch ausgeweitet werden können: Durch den starken Fokus auf die Beetvorlagen im Hauptteil hätte man hier noch mehr auf konkrete Erfahrungen aus dem Kloster in Fulda eingehen können.
Auch einige der Zusatzinformationen hätte es nicht unbedingt gebraucht. Anfänger werden diesen zwar sehr dankbar sein, aber gerade für Fortgeschrittene braucht es nicht noch einmal unbedingt eine Mischkulturtabelle – diese finden sich in vielen anderen Büchern oder im Internet. Zumal die Beetvorlagen ja bereits perfekte Mischkulturkombinationen darstellen, nach denen ich mich richten kann. Auch Hinweise zur Schädlingsbekämpfung können hier bestenfalls oberflächlich ausgeführt werden – auch zu diesem Thema gibt es Spezialliteratur, mit der in meiner gärtnerischen Praxis weiterkomme. Interessant sind für viele dann sicherlich wiederum die Kombinationen von Gemüsen mit Obstgehölzen, da diese natürlich nicht in die Beetvorlagen integriert werden können.
Was ich aus dem Buch mitnehme
Für mich ist der Titel ein sehr willkommenes Nachschlagewerk, das mir die genialen Beetvorlagen von Schwester Christa in einer einfachen Form serviert. Sicherlich ist es auch schön, durch das wesentlich größere Werk von ihr zu blättern und die schönen Bilder anzusehen. Allerdings bin ich auch manchmal einfach schnell auf der Suche nach Informationen und das ist auch definitiv die große Stärke dieses Buchs. Aus diesem Grund werde ich beide im Bücherregal behalten – wobei man durchaus überlegen kann, Mischkultur im Hobbygarten auch als eBook zu kaufen.
Fazit
Mischkultur im Hobbygarten ist ein tolles Buch für Einsteiger in die Welt der Mischkulturen. Vor allem für diejenigen, die nicht mit Gemüsereihen sondern mit Beeten arbeiten möchten ist dieser Titel ein sehr günstiger Zugang zu relevanten Informationen. Für Fortgeschrittene ist das Buch eher eingeschränkt zu empfehlen, auch wenn die Beetvorlagen auch für diese Zielgruppe (und dazu zähle ich mich selbst auch) extrem hilfreich sind. Insgesamt kann ich für Einsteiger daher eine klare Kaufempfehlung aussprechen, fortgeschrittene Gärtnerinnen und Gärtner sollten sich überlegen, ob ihnen die 12,95€ für den hilfreichen Hauptteil mit den Beetvorlagen es wert sind.