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6 Tipps für die Mischkultur mit Gurken

Mit einer Mischkultur mit Gurken im Garten werden Erträge gesteigert und Pflanzenkrankheiten verringert. Auch der Schädlingsdruck kann sinken. Hier erfahren Sie, wie eine Mischkultur mit Gurken gestaltet sein kann.

Mischkultur mit Gurken bei Gertrud Franck

Im Mischkultursystem von Gertrud Franck gibt es eine feste Ordnung der Pflanzen. Dieses wird oft als ABC-System bezeichnet, denn die Gemüsepflanzen werden in A-Kulturen, B-Kulturen oder C-Kulturen eingeordnet. Mit den A-Kulturen werden die Hauptkulturen mit langer Kulturdauer bezeichnet. Mit B werden die Nebenkulturen bezeichnet, welche nicht unbedingt die ganze Saison auf dem Beet stehen müssen. Mit C-Kulturen werden Kurzzeitkulturen bezeichnet, die schneller wechseln können.

Mehr zum Reihensystem bei Franck erfahren Sie hier.

Tipp 1: Gurken gehören auf die A-Reihen

In Ihrem Buch Gesunder Garten durch Mischkultur (Affiliate-Link / Werbung) platziert Gertrud Franck die Gurkenpflanzen auf den A-Reihen1. Gurken zählen also zurecht zu den Hauptkulturen und bekommen deshalb eine Vorkultur. Eine Vorkultur ist eine Pflanze die vor dem Auspflanzen der Gurke auf der gleichen Fläche angebaut wird. Sie bereitet das Beet vor und bringt Nährstoffe und Organik in den Boden. Damit fungiert sie als Wegbereiter für die Hauptkultur auf der Reihe.

Ackerbohnen eigenen sich aufgrund ihrer Stickstoffbindenden Eigenschaften als besonders gute Vorkultur. Bild: orestligetka / stock.adobe.com

Als Mögliche Pflanzen für eine Vorkultur eignen sich:

  • Ackerbohne (Vor dem Blühen Abhacken und Abmulchen, kann sehr früh gesät werden)
  • Gelbsenf (Vor dem Blühen Abhacken und Abmulchen)
  • Spinat

Tipp 2: Mit den ausladenden Gurken in der Mischkultur umgehen

Was viele meiner Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer anmerken: Gurken sind rankende Gewächse und haben auf den 25 cm breiten Reihen (Bei Gertrud Franck) wenig Platz zum Ausbreiten. Es gibt mehrere Möglichkeiten damit umzugehen.

  1. Nutzen Sie Rankhilfen. Mit Rankhilfen kann das ausladende Gurkenwachstum in die vertikale ausgelagert werden. Auf dem Boden können weiterhin niedrigwachsende, bodendeckende Gemüsesorten angebaut werden (Mehr dazu in Tipp 3). Beachten Sie jedoch, dass bewachsene Rankhilfen auch einen größeren Schatten werfen – sonnenhungrige Kulturen auf den umliegenden B- und C-Reihen könnten somit weniger Ertrag erwirtschaften.
  2. Lassen Sie genügend Abstand zwischen den Pflanzen. Um den Gurkenpflanzen mehr Platz zu geben, können Sie den Abstand zwischen den Pflanzen erhöhen. Das ist auch empfehlenswert, da sich sonst eine Lichtkonkurrenz in der Mischkultur mit Gurken entwickelt.
  3. Raffen Sie das Gurkengrün länglich zusammen und versuchen Sie es auf der Reihe zu halten. Mit Pflanzenstützen außen an der Gemüsereihe platziert können Sie die das ausladende Gurkengrün von den anderen Gemüsereihen und den Wegen fernhalten.
Rankhilfen können in der Mischkultur mit Gurken gut eingesetzt werden, um das Pflanzenwachstum in die vertikale auszulagern.

Tipp 3: Empfohlene Pflanzenpartner auf den A-Reihen

Selbstverständlich können auf den A-Reihen auch Pflanzenpartner angebaut werden wie bereits vorher beschrieben, machen niedrig wachsende Gemüsesorten Sinn. Konkret empfiehlt Gertrud Franck folgende Gemüsesorten als Pflanzenpartner:

  • Gurken & Salate
  • Gurken & Kohlarten2

Negative Partnerschaften hat Gertrud Franck übrigens keine genannt, es gibt also keine besonderen Einschränkungen hinsichtlich des Anbaus von Gurken mit anderen Pflanzen.

Wichtig ist nur: Vermeiden Sie Konkurrenz. Die Gurke sollte auf der A-Reihe immer die dominante Pflanze sein, andere Pflanzen müssen sich unterordnen können. Wenn zwei Dominante Pflanzen mit starkem Wuchs, hohem Lichtbedarf und hohem Nährstoffbedarf auf der Reihe stehen, wird das nicht gut ausgehen. Was immer geht sind Salate, Spinat oder Kräuter. Vor allem bei Nematodengefahr kann die Ringelblume Abhilfe schaffen.

Mischkultur mit Gurken bei Schwester Christa

Anders als bei Gertrud Franck setzt Schwester Christa nicht auf ein Reihensystem, sondern auf feste Beete. Für diese Beete hat sie aus ihrer Erfahrung bewährte Anbauvorlagen entwickelt, mit denen auch Sie arbeiten können.

Mischkultur mit Gurken Beetmischkultur
So kann eine Beetmischkultur bei Schwester Christa aussehen. Bild: AHatmaker / stock.adobe.com

Tipp 4: Nutzen Sie eine Vorlage für die Mischkultur mit Gurken

Wenn Sie keine eigene Mischkultur planen möchten, ist eine erprobte Vorlage die richtige Wahl für Sie. In Ihrem Buch Schwester Christas Mischkultur (Affiliate-Link / Werbung) sind Vorlagen für die verschiedensten Gemüsesorten aufgeführt.

Eine dieser Gemüsevorlagen in der auch die Gurke enthalten ist, finden Sie auf Seite 125. Dort wird eine Mischkultur mit Feldsalat, Spinat oder Melde, Salat Erbsen, Möhren, Zwiebeln, Kohlrabi, Gurken, Basilikum, Bohnen Tomaten und Lauch beschrieben.

Bei dieser Mischkulturvorlage finde ich besonders interessant, dass in der Mitte des Beets ein Wall aus Mistkompost angelegt wird auf dem dann die Gurken gepflanzt werden. Auf diese Weise haben die Gurken einen idealen Nährstoffvorrat und stehen auch etwas erhöht, sodass die Lichtkonkurrenz minimiert wird.

Als Schutzpflanzen wird vor allem Basilikum gepflanzt, aber auch Ringelblumen. In der Beschreibung der Beetvorlage finden Sie dann die genauen Zeitpunkte, wann was im Gartenjahr zu tun ist.

Tipp 5: Stärkende Kräuter in die Mischkultur mit Gurken

Interessant bei Schwester Christas Ansatz ist nun, dass sie gar nicht so sehr auf Pflanzenpartner in der Reihe schaut, sondern sich eher überlegt wie ein Beet als ganzes gestaltet sein kann. Deshalb sieht sie gar nicht so sehr die Notwendigkeit, der Gurke noch Gemüsepartner zu verpassen und setzt eher auf Kräuter.

Sie empfiehlt zum Beispiel Dill3, Basilikum4 und Estragon5.

Mischkultur mit Gurken Dill
DIll als stärkendes Kraut für die Mischkultur mit Gurken

Mischkultur mit Gurken bei Margarete Langerhorst

Margarete Langerhorst hat, wie könnte es anders sein, ihr eigenes Mischkultursystem entwickelt. Am ehesten lässt sich das aber mit dem von Schwester Christa vergleichen, denn sie setzt auch auf feste Beete. Sie nennt diese aber Parzellen.

Tipp 6: Der Indianergarten bei Margarete Langerhorst

Eine dieser Parzellen ist der sogenannte Indianergarten. Er besteht aus Gurken, Tomaten, Stangenbohnen, Zuckermais, Kürbis und Rosenkohl.6 Sie nennen ihn so weil zumindest Tomaten, Zuckermais und Stangenbohnen ihren Ursprung in den südamerikanischen Andengebieten hätten.

Besonders am Indianergarten ist, dass eine Vielzahl hochproduktiver Gemüsepflanzen gemeinsam in Mischkultur angebaut wird. Obwohl Margarete Langerhorst bei allen anderen Beeten einen Parzellenwechsel für die Fruchtfolge durchführt, unterlässt sie diesen beim Indianergarten. Alle Pflanzen werden Jahr ums Jahr wieder an derselben Stelle angebaut, da sie alle gut selbstverträglich sind.

Selbstverständlich muss eine gute Düngung passieren, damit das Konzept funktionieren kann. Zur Düngung gehört die Vorkultur mir Ackerbohne und eine Nachkultur mit einer anderen Gründüngung. Zusätzlich bringt sie wie auf die anderen Beete gut gereiften Kompost, Urgesteinsmehl und Algenkalk aus. Des Weiteren stärkt sie die Pflanzen mit einer Zwiebelschalenjauche.

Den genauen Anbauplan finden Sie in ihrem Buch Meine Mischkulturenpraxis nach dem Vorbild der Natur (Affiliate-Link / Werbung) auf Seite 56.

Titelbild: Paulius / stock.adobe.com

Einzelnachweise

  1. Gesunder Garten durch Mischkultur. Abschnitt “Der Anbauplan” ↩︎
  2. Gesunder Garten durch Mischkultur. Abschnitt “Positive Nachbarschaften” ↩︎
  3. Schwester Christas Mischkultur. Seite 136 ↩︎
  4. Schwester Christas Mischkultur. Seite 135 ↩︎
  5. Schwester Christas Mischkultur. Seite 140 ↩︎
  6. Meine Mischkulturenpraxis nach dem Vorbild der Natur. Seite 56. ↩︎
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Von Rene Franz

Seit 2016 beschäftige ich mich fast täglich mit der Permakultur. Für mich ist sie einer der ganzheitlichsten Gestaltungsansätze unserer Zeit. Deshalb schreibe ich hier über viele Lösungen mit denen uns die Permakultur dabei helfen kann, den Wandel zu gestalten. Ich bin seit 2024 Dipl. Permakultur Designer (PKA) und zertifizierter Holzer Permakultur-Praktiker (Krameterhof). Neben meiner Tätigkeit auf dem Permakulturblog gebe ich außerdem Online-Kurse zu den Themen Mischkulturplanung, Wassermanagement und Gestaltung mehrjähriger Polykulturen und biete Planungen für Gärten und kleinere landwirtschaftliche Flächen an.

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